Auf eine lange Tradition kann der Vinzenzverein Düdingen zurückblicken, der bereits im Jahr 1852 gegründet wurde. „Manchmal wirkt unsere Aufgabe nicht so spektakulär“, so der Präsident Otto Raemy, „und doch bin ich fest davon überzeugt, dass unsere Arbeit immer wichtiger wird.“
(Mittagstisch im Pflegeheim Wolfacker)

Eine
offene Hand – dieses Logo hat sich der Vinzenzverein Düdingen gegeben. Es soll
ein Symbol dafür sein, dass man bereit ist, unkompliziert und unbürokratisch
Hilfe zu leisten und mit offenem Herzen zu geben. Eine offene Hand signalisiert aber auch, dass
man auf Menschen angewiesen ist, die bereit sind, Zeit oder Geld zu
investieren, um so ein Zeichen für Solidarität zu setzen.
Rund 40 Aktivmitglieder und zahlreiche Gönnermitglieder
zählt der Vinzenzverein heute. Auch auf zahlreiche Unternehmen aus Düdingen,
die jedes Jahr Beträge spenden, darf der Verein bauen.
Ein vielfältiges
Aufgabenfeld
Der „Dienst am Menschen" steht im Zentrum des Engagements.
Um in direktem Kontakt zu bleiben und rasch und diskret Hilfe zu leisten, wurde
die Pfarrei in Sektoren aufgeteilt und jeweils eine Kontaktperson bestimmt.
„Manchmal ist die Schwelle zu hoch, dass sich jemand direkt an den
Vinzenzverein wendet. Aber in der eigenen Nachbarschaft hört man manchmal
schon, dass jemand Hilfe braucht, und kann dann tätig werden", so Otto Raemy. Besonders
zur Adventszeit werden gezielte Besuche gemacht; eine Karte und ein kleines
Präsent werden übergeben.
Ein weiteres Angebot ist der Mittagstisch. Von Montag bis
Freitag bringt ein Fahrdienst betagte Menschen oder Menschen, die nicht gerne
alleine essen möchten, ins Pflegeheim Wolfacker, wo sie die Gelegenheit haben,
an einer betreuten Tischgemeinschaft das Mittagessen einzunehmen. Möglich
machen dies zahlreiche HelferInnen des Vinzenzvereins – sei es im Fahrdienst
oder im Service.
Auch besondere Anlässe werden im Jahreskreis gefeiert. Am
Samstag vor dem Krankensonntag Anfang März besuchen Freiwillige die BewohnerInnen
des Pflegeheims. In Absprache mit der Zuständigen für die Animation wird ein
passendes kleines Geschenk übergeben. Danach kommt man gemeinsam beim Zvieri
ins Gespräch und geniesst den Auftritt Jodlerclubs „Senslergruess". An die Wurzeln
des Vinzenzvereins erinnert man sich im Herbst mit einem Gottesdienst zum Gedenktag
von Vinzenz von Paul.
Wenn die Hilfe des Sozialdienstes nicht reicht, wenn zeitnah
Hilfe geleistet werden muss, dann erreichen den Vorstand des Vinzenzvereins
auch direkte Gesuche, z.B. wenn eine
Betreibung ansteht, wenn eine Schulreise nicht finanziert werden kann
oder Mittel fehlen für eine bestimmte Ausbildung. Der Vorstand prüft dann die
Gesuche und hilft entweder direkt oder verweist auf andere zuständige Stellen.
Als neues Angebot wurde eine Vorlesegruppe aufgebaut. Drei
Frauen konnten gewonnen werden, die Menschen besuchen, die beim Lesen
Schwierigkeiten haben.
Angebote erhalten
Seit einem Jahr ist Otto Raemy Präsident des Vinzenzvereins
Düdingen. Den Vorstand, der ihn dabei unterstützt, schätzt er sehr. Eine
wichtige Aufgabe sieht er darin, immer neue Aktivmitglieder zu finden, damit
die Dienstleistungen erhalten bleiben. „Natürlich ist es heute schwierig,
Freiwillige zu finden, aber wenn wir immer wieder Menschen direkt ansprechen,
dann ist es möglich."
Vinzenzvereine
Deutschfreiburg
Der Vinzenzverein Düdingen ist einer der insgesamt 16 Deutschfreiburger
Ortsvereine der Vinzenzkonferenz. Vereint sind sie im Deutschfreiburger Ortsrat,
dem Robert Sturny, vorsteht.
Patron ist der hl. Vinzenz von Paul (+ 1660), der zahlreiche
karikative Einrichtungen und Vereinigungen gründete. Antoine-Frédéric Ozanam
fasste 1833 verschiedene Vereinigungen, die auf Vinzenz‘ Spiritualität gründen,
zu den „Vinzenzkonferenzen" zusammen.
Text und Bilder:
Christina Mönkehues (Regionalseiten Pfarrblätter Juli/August 2015)