Die neuen Räume
sind hell, die Sitzungszimmer technisch gut ausgestattet und die Wege
zueinander kurz. Abgesehen von einigen kleineren Arbeiten ist die Renovation
abgeschlossen und seit Anfang des Jahres ist das Haus der Schwestern des
Pauluswerkes die zentrale Anlaufstelle der kath. Kirche im Kanton Freiburg.
Zusammenarbeit
ermöglichen
Es ist eine
Win-Win-Situation für alle Beteiligen: Auf der einen Seite wurde das
weitläufige Gebäude auf dem Pérolles langsam zu gross für die 42 Schwestern des
Pauluswerkes und auf der anderen Seite suchte die katholische Kirche zentrale
Räume, nachdem das Freiburger Netzwerk für psychische Gesundheit den vorher der
Kirche vermieteten Flügel des Diözesanzentrums in Villars-sur-Glâne nutzen
wollte. Gleichzeitig bietet der neue Standort die Möglichkeit, erstmals kirchliche
Stellen an einem Platz zu vereinen, die bisher im Kanton verteilt waren.
Durch den Umzug
von St. Antoni in die Stadt Freiburg ist nun auch das Bischofsvikariat
Deutschfreiburg mit seinen Fachstellen Tür an Tür mit den jeweiligen
französischsprachigen Pendants. „Schon nach den ersten Tagen hier wurde uns
klar, dass der Umzug eine engere Zusammenarbeit mit der Fachstelle ,Formule
Jeunes‘ ermöglicht", freut sich Sandra Vetere von der Regionalen
Fachstelle für Jugendseelsorge. Auch die Bischofsvikariate sind schon enger
zusammengewachsen. Die Vorteile der „kurzen Wege" zueinander hätten sich schon
bei der Planung des Tages der offenen Tür gezeigt, konstatiert Marianne
Pohl-Henzen, Adjunktin des Bischofsvikariats Deutschfreiburg.
Stärkung für
Körper und Geist
Am Tag der
offenen Tür präsentierten sich alle kirchlichen Akteure im Haus der
Öffentlichkeit. Mit alkoholfreien Cocktails bewirtete die Fachstelle
Jugendseelsorge die BesucherInnen. Wer die Fachstelle Erwachsenenbildung
QuerWeltEin besuchte, konnte nicht nur eine Vielzahl an Flyern zu aktuellen
Veranstaltungen mitnehmen, sondern bekam „zur Stärkung" auch einen
Bibelvers und eine Schokolade mit auf den Weg. Im Bischofsvikariat
Deutschfreiburg wurde der Jahresbericht
2016 verteilt, der passend zum Anlass erschienen war und einen
Überblick über die Aktivitäten aller Fachstellen und des Bischofsvikariats
ermöglicht. Viele Familien verblieben längere Zeit in der Bibliothek der
französischsprachigen Katechetinnen und Katecheten und erprobten das
abwechslungsreiche Material für den Religionsunterricht.
Im Laufe des
Nachmittags waren die BesucherInnen eingeladen, an deutsch- und
französischsprachigen, 20-minütigen Vorträgen teilzunehmen. Mario Slongo, der
ehemalige „Wetterfrosch" von DRS1, lud ein zu einer historischen und
geographischen Reise und beleuchtete die meteorologischen Hintergründe
biblischer Erzählungen und antiker Sagen. Zeichen für den immer notwendigeren
ökumenischen und interreligiösen Dialog wurden gesetzt durch die Vorträge von
Pierre-Philippe Blaser, Präsident des Synodalrats der Evangelisch-Reformierten
Kirche des Kantons Freiburg, und von Hansjörg Schmid, Leiter des
Schweizerischen Zentrums für Islam und Gesellschaft. „Der Dialog ist eine
Notwendigkeit für das Zusammenleben in einer pluralistischen Gesellschaft.
Gerade die Kirche ist dialogisch angelegt und daher aufgefordert, das Gespräch
mit allen zu pflegen, die die Wahrheit suchen", so Schmid.
Gemeinschaft
schaffen
Sprachliche
Grenzen werden schon jetzt in den neuen Räumlichkeiten überwunden. Nicht nur
Französisch und Deutsch ist auf den Gängen zu hören, sondern dank der
Sprachmissionen auch Portugiesisch, Spanisch und Italienisch. Profitieren
konnte man von der kulturellen Vielfalt beim Apéro, für den die Sprachmissionen
Spezialitäten ihrer Länder vorbereitet hatten. Und auch in der Liturgie
hinterlässt die Mehrsprachigkeit ihre Spuren, wie man an der Liedauswahl für
die Messe erkennen konnte, die den Tag der offenen Tür abschloss.
Bischof Charles
Morerod zeigte sich zufrieden mit dem neuen Ort und betonte, dass es gerade
auch Aufgabe der Kirche sei, Einheit spürbar zu machen und Gemeinschaft zu
schaffen. Er segnete im Anschluss an die Messe die Räumlichkeiten und die MitarbeiterInnen
und bedankte sich bei allen, die sich für den neuen Standort engagiert haben.
Georges Emery erwähnte in diesem Zusammenhang besonders die Schwestern des
Pauluswerkes, Thierry Mauron (Direktor der St-Paul Holding AG) und Jean-Bernard
Repond (Direktor Saint-Paul AG) sowie alle Architekten, Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der Körperschaft und der Bischofsvikariate. Freude über den neuen
Standort drückte auch Staatsratspräsident Maurice Ropraz aus und betonte die
Bedeutung der guten Beziehungen zwischen dem Staatsrat und der Kirche – auch
über das jährliche Kartenspiel mit dem Ordinariat hinaus. Die Generaloberin der
Schwestern des Pauluswerkes, Sr. Cécile Boullenger, bedankte sich am Ende bei
ihren Mitschwestern, für das Verständnis während der Umbauarbeiten, und betonte:
„Wir freuen uns darauf, was mit Christi Hilfe hier lebt und leben wird."
Bericht und Bilder: Christina
Mönkehues, Informationsstelle des Bischofsvikariats Deutschfreiburg
Bild: Im Aufzug, hochkant: Martin Bergers